Die Historie des Deichverbands Leverkusen
Im Jahre 1908 fand die Gründung des Deichverbandes wegen zahlreicher Hochwässer, die bis dahin erhebliche Schäden in den Gemeinden Bürrig und Rheindorf angerichtet hatten, als Rheindorf/Bürriger Deichverband statt.
Die zuständigen Regierungen und der Landwirtschaftsminister hatten bis 1906 verschiedene Planungen aufgelegt, welche im gleichen Jahr zur Einigung kamen.
Zur Umsetzung dieser Planung wurde vereinbart, die Kostenbeteiligung zwischen den Wupperinteressierten, den Rheindorfern und den Bürrigern in etwa zu dritteln.
Nach dem Hochwasser 1920/21 waren erhebliche Schäden im Bereich Bürrig zu verzeichnen – dies gab Anlass, im fraglichen Bereich eine Deicherhöhung durchzuführen.
Da auch im Bereich Wiesdorf große Schäden zu verzeichnen waren, trat die Gemeinde Wiesdorf 1925 dem Deichverband bei, seit dieser Zeit nannte sich der Verband: Rheindorf/Wiesdorfer Deichverband. Dies aus dem Grunde, da zwischenzeitlich der Eingemeindungsvertrag zwischen Bürrig und Wiesdorf abgeschlossen wurde.
Ab dem Jahre 1925 wurde die Dhünn bis zur Bergisch-Märkischen Eisenbahn eingedeicht.
Das Jahrhunderthochwasser 1925/26 (mit einer Höhe von 42,66 m ü. NN) gefährdete wiederum die Ortsteile Bürrig und Rheindorf. Daher wurden die Deiche in Rheindorf 1930/31 und die Deiche in Bürrig 1933/34 erneut verstärkt.
Nach weiteren Eingemeindungsverträgen wurde 1930 die Stadt Leverkusen gegründet.
In den Jahren 1935/36 fand die Regulierung der Dhünn statt. Die Eindeichungen führten dazu, dass die Wohnbebauung als auch das Gewerbe und die Industrie erheblich ausgedehnt werden konnte.
Durch eine in 1940 erstellte neue Verbandssatzung für den Deichverband, nannte sich dieser ab diesen Zeitpunkt „Deichverband Leverkusen“.
Die durch Kriegseinwirkung entstandenen Schäden wurden in den Jahren 1948–1952 beseitigt.
Der damalige Bürriger Deich (heute gelegen zwischen Kläranlage und Bayerdeponie) wurde 1958 durch die Stadtverwaltung Leverkusen als Fahrbahn ausgebaut.
Im Jahre 1959 wurde der Wupperverband Oberverband des Deichverbandes Leverkusen.
Um das Gemeinschaftsklärwerk bauen zu können, fand von 1960 bis etwa 1965 die Umlegung der Dhünn und Wupper statt.
Die aus dieser Baumaßnahme resultierenden Eindeichungen waren wiederum Voraussetzung von neuen Wohn- und Gewerbebetrieben. Ebenfalls hatte sich das Verbandsgebiet des Deichverbandes grundlegend verändert.
Durch Verabschiedung des Wasserverbandsgesetzes als Bundesgesetz, wurde den Wasser- und Bodenverbänden wesentlich mehr Unabhängigkeit eingeräumt.
In 1992 wurde das Wupperverbandsgesetz verabschiedet. Ursprünglich war vorgesehen, alle Leverkusener Wasserverbände (kleiner Wupperverband, Dhünnverband und Deichverband) aufzulösen. Durch energischen Protest des Deichverbandes und Verhandlungen mit der Landesregierung in Düsseldorf wurde der Verbleib des Deichverbandes Leverkusen als einzigem Wasserverband in Leverkusen zugestimmt.
1996/1997 kam es zur Deichsanierung in Rheindorf von der A59 bis zur Wupperstraße mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen €.
An der Reuschenberger Mühle wurde 2003 eine Wegeerhöhung zu Kosten von 140.000 € durchgeführt.
Im Rahmen der LAGAgestaltung wurden 2004/2005 die Deichflächen umgestaltet (Kosten 160.000 €).